22.07.2011, Freitag

Heute steht Football-Spiel schauen mit der Schule auf dem Programm. Es spielen die BC Lions gegen die Hamilton Tiger-Cats. Doch am Morgen ist Englisch büffeln angesagt. Anders als in San Francisco gibt es hier keinen Test, sondern einen Review-Tag. Der Schulstoff der Woche wird auf verschiedene Weisen wiederholt. Bob brachte zum Beispiel Chips mit. Es gab ein Rollenspiel. Wir waren die Investoren und sollten in seine Chips-Fabrik investieren. Natürlich durften wir die Chips probieren. Leider waren es keine Zweifel-Chips, sondern die von der dicken Sorte.  So war Bob mit seinen dicken Chips bei mir an der falschen Adresse. Ich investierte nicht in seine Firma. Am Schluss stellte sich heraus, dass die Muster-Chips von einem Schweizer in Kanada hergestellt werden. Diese Chips waren Thema in einer Sendung, welche Dragon´s Den heisst. Hier hat der Schweizer versucht für seine Chips Investoren zu finden. Was ihm auch gelang. Dass er Schweizer ist, hat ihm geholfen. Marc spielte mit uns Bingo. Mit dem Spiel repetierten wir Phrasal-Verben und Idioms. Die Zeit verging wie im Fluge. Dann war es auch schon wieder Zeit sich von Peter zu verabschieden. Er fliegt morgen zurück in die Schweiz. Ach diese Freitage des Abschieds. Die Direktorin überreichte ihm feierlich das Diplom. Bei dieser Gelegenheit orientierte sie uns darüber, dass am Montag eine Filmcrew im Hause ist. Es soll ein neuer Imagefilm über die St. Giles entstehen. Die Direktorin fragte mich ob ich bereit sei zu einem Interview vor der Kamera. Der Grund: Ich kenne die Schulen von San Francisco und Vancouver. Wer mich kennt, weiss, dass ich dankend abgelehnt habe. Ich und Kamera, unmöglich! Direkt nach der Schule besuchte ich eine Nachhilfestunde in Canadian Football. Einer der Lehrer erklärte uns die Regeln des Spiels. Ich war also gerüstet für das Spiel am Abend. Danach war Mittagessen angesagt. Da die Anderen bereits losgezogen sind, beschloss ich heute wieder bein den Floatplanes zu essen. Also schnell in den Subway, ein Sandwiches geholt und ab auf die Parkbank. Als ich so da sass und in meinem englischen Reiseführer las, standen plötzlich zwei Damen vor mir. Doreen, aus der Parallelklasse, mit ihrer Freundin, Diana, welche soeben aus Deutschland angekommen ist. Diana wird nächste Woche in meiner Klasse sein. Wir verbrachten den ganzen Nachmittag miteinander und sprachen Deutsch!!!!!!! Wie beim letzten Mal viel mir das Deutschsprechen schwer!? Vor dem Football-Spiel fuhr ich nochmals kurz nach Hause um meine Schulsachen abzuladen. Vor der Schule traf ich die übrigen Schüler der St. Giles, welche sich zum Spiel angemeldet hatten. Von jungen- bis zu den alten Studenten war alles zu finden. Da ich eher zu den „Alten“ gehöre, schloss ich mich zwei älteren Damen aus der Schweiz an. Leider bevorzugten sie es Schweizerdeutsch zu sprechen. Heute war ihr letzter Tag an der Schule. Ich denke, sie mussten sich wieder an das Schweizerdeutsch gewöhnen!? Ich distanzierte mich wieder von den Ladies. Ich hatte heute schon genug Deutsch gesprochen.  Ich versuchte es also mit den „Jungen“. Das klappte aber irgendwie auch nicht. Liegt es vielleicht an meinen grauen Haaren? Nach einigen Smalltalks erreichten wir das Stadion wo das Spiel auch gleich anfing. Ich war ganz froh darüber. So konnte ich mich auf das Spiel konzentrieren. Ja, Canadian-Football. Eigentlich ist es das gleiche wie American-Football, ausser, dass das Feld grösser ist und die Regeln etwas anders sind. Optisch sieht man davon aber nichts. Auch die Cheerleader waren da! Das Spiel an und für sich ist interessant. Aber, diese Pausen zwischen den Wechsel von Defense zu Offence unterbricht dauernd das Spiel. So kann ja kein Spielfluss entstehen. Hier waren jedoch die Zuschauer konzentriert beim Spiel. Nicht wie in Amerika beim Baseball, wo alles andere wichtiger war. Im Grossen und Ganzen hat es Spass gemacht ein Football-Spiel live zu sehen. Aja, die BC Lions (Vancouver) haben 31:38 verloren. Das Spiel war fast bis zur letzten Minute unentschieden. Und von Spannung nicht zu übertreffen. Der Heimweg war nicht so einfach. In der Zwischenzeit hatte ich in den Menschenmassen den Kontakt zur Gruppe verloren. Vor dem provisorischen Stadion standen reihenweise Busse, welche alle gleich angeschrieben waren. Einer nach dem Anderen wurde gefüllt. So liess ich mich von der Menge treiben und stieg in den Nächsten ein. Was war das! Der Bus fuhr nicht den gleichen Weg wie bei der Hinfahrt! Am Schluss landete ich an einer SkyTrain-Station. Na, immerhin etwas. Mit einmal Umsteigen gelangte ich an die Haltestelle, an welcher ich am Morgen jeweils den Bus verlasse. Perfekt. So überquerte ich die Strasse und wartete zusammen mit anderen Leuten auf die nächste Mitfahrgelegenheit. Und wartete, und wartete, und wartete. Kein Bus kam. Ich hörte jemanden rufen, dass die Bushaltestelle an einem anderen Ort sei. Jetzt sah ich auch, dass an der Haltestelle ein Schild angebracht ist auf welchem etwas von Sommerfest und Ersatzhaltestelle stand. Ein Datum, wann das Sommerfest stattfindet, fehlte jedoch. Nach weiteren Minuten warten, beschloss ich dem Weg auf dem Schild zu folgen. Und siehe da, es kam auch gleich der richtige Bus. Müde nach dem langen und abwechslungsreichen Tag erreichte ich doch noch mein Ziel.

Football

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