Langes Wochenende, das heisst, am Montag haben wir Schulfrei. Die Amerikaner feiern den Memoryal Day. Sie gedenken den gefallenen US-Soldaten. Für mich ist heute ein grosser Tag – mein erstes live Baseball-Spiel. Es spielen die Oakland Athletics gegen die Baltimore Orioles. Oakland ist die Stadt auf der andern Seite der Bucht von San Francisco. Betty hat zwei Freitickets von ihrer Nachbarin, Regina, erhalten. Regina arbeitet Teilzeit im Stadion von Oakland. Zu dritt, Betty, Christina und ich wollen wir uns das Spiel ansehen. Am Nachmittag holte ich Christina in San Francisco ab. Da es regnete, ist ja wieder mal typisch, brachte uns Regina zum Stadion. Um ca. 18.00 Uhr waren wir im Stadion. Der Spielbeginn war für 19.00 Uhr geplant. So blieb uns genug Zeit etwas zu essen. Es gab eine Art überdimensionierten Hotdog. In Amerika ist immer alles überdimensioniert: Das Land, die Strasse, das Essen, die Lebensmittel, usw. Aja, der Hotdog, statt ein Wienerli, war ein Wurst in der Grösse einer Bratwurst drin. Dazu gab es Pommes. Natürlich gabe es alles Mögliche und Unmögliche der Oakland Athletics (A´s) zu kaufen. Ich konnte nicht wiederstehen und gönnte mir einen Baseball der A´s. Der ist klein und einfach im Koffer zu verstauen. So verging die Zeit ruckzuck und es war 19.00 Uhr. Wir suchten unsere Plätze und wurden fündig unter dem Dach! Das war perfekt bei diesem Wetter. Wie sich währen des Spiels herausstellte, benötigt man in einem Baseball-Stadion mehr als nur ein Dach. Denn der kalte Wind machte mir mit der Zeit wirklich zu schaffen. So zog ich alles an was ich dabei hatte und fror immer noch. Um sich zu wärmen gibt es den netten Mann, welcher warme Schokolade mit Rahm verkauft. Die heisse Schokolade hat mir schon lange nicht mehr so geschmeckt. Ach ja, Baseball wurde auch noch gespielt. Betty hat uns alle Regeln erklärt und so konnten wir mehr oder weniger dem Spiel folgen. Meinen ersten Homerun im Leben habe ich auch gesehen. Das ist ein Schlag bei welchem der Ball über die Mauerfliegt und der Spieler in einem Zug das Spielfeld umrunden kann. Bei diesem Spiel gab es nur einen zu sehen. An diesem Punkt kam richtig Stimmung auf. Für mich war es ein interessantes Spiel, wobei ich musste dauernd bei der Sache sein, um nicht den Faden zu verlieren. Bei den Amerikanern ist das ganz anders, sie holen sich tonnen weise zu Essen und Trinken. Es macht den Eindruck, dass das Spiel ein Unterhaltungsshow wie im Fernsehen ist, nur dass man im Stadion sitzt und ausgiebig mit einander diskutiert. Nach drei Stunden war das Spiel vorbei. Die A´s haben gewonnen. Jepee! Als Transportmittel für den Rückweg nahmen wir den Bart. Das ist eine Art U-Bahn, welche aber auch oberirdisch fährt. So ging ein kalter aber gelungener Abend zu ende. Da ich meine Kamera und Natel zu hause vergessen hatte, stellt mir Christina das Foto zur Verfügung. Herzlichen Dank an dieser Stelle. Als die Sonne hinter den Wolken unterging, sah es aus als brenne der Himmel.
28.05.2011, Samstag
- samira
- 8. Juni 2011
- Martin / San Francisco